Immer wieder kam ich in meinem Leben in Situationen, Menschen, die es nicht leicht hatten, zu begleiten.
Dank meiner langen Lebenserfahrung und meiner Studien an der Universität und in Kursen sowie dauernder Weiterbildung fühle ich mich in den meisten Fällen kompetent genug, um mit einfühlsamem idiolektischen Zuhören ein Problem, das die Klientin, der Klient mitbringt, zu erfassen, einzuordnen und zusammen an Lösungen zu arbeiten.
Mir ist es wichtig, dass die/der Ratsuchende Mut und Vertrauen fasst, sein Problem selber zu lösen, in der Form, wie es für sie/ihn stimmt.
Ich sehe mich in diesem Prozess als Begleiterin, als Türöffnerin, als Verstärkerin.
Am meisten lernte ich diesbezüglich von C. Rogers (humanistische Psychologie) und der Idiolektik (Kunst der Gesprächsführung). Beide sind ähnlich, haben aber unterschiedliche Schwerpunkte und Methoden. Am Schluss ist es MEINE Methode, wenn man überhaupt von Methode sprechen kann, die ich anwende.
Diese Methode lernte ich während meines Studiums an der Universität Zürich kennen. Rogers war klinischer Psychologe und arbeitete lange mit delinquenten und unterprivilegierten Kindern. Er geht davon aus, dass sich jeder Mensch entwickeln und im Leben weiterkommen will und wir ihn dabei begleiten können. Er fand drei Hauptpunkte, welche die helfende Person anstreben muss:
1. Die Begleitperson muss kongruent, echt sein. Sie darf sich nicht verstellen und heucheln. Ehrlichkeit ist immer angebracht.
2. Ferner ist Empathie nötig, d.h. einfühlendes Verstehen, nichtwertendes Eingehen, also das echte Verständnis einer Person.
3. Die Begleitperson sollte nicht urteilen und werten.
Auf diese Art und Weise, nämlich durch eine aufrichtige Beziehung von Mensch zu Mensch, versuche ich, Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten.
Idiolektik ist eine innovative, respektvolle und wirksame Gesprächsmethode, die der Eigensprache der Person besondere Beachtung schenkt. Ich erlernte sie vor etwa 30 Jahren bei einem Arzt, der damit oft erstaunliche Heilerfolge erzielte, wenn seine medizinischen Hilfen nichts oder zu wenig brachten.
Man fragt die zu begleitende Person (hier Klientin genannt) nach IHREN Vorstellungen, z.B. spricht die Klientin von einem Haus. Man lässt sich nun dieses Haus beschreiben und taucht dadurch in die Welt der Klientin ein. Man fragt interessiert nach, lässt sich erklären und vernimmt mehr über ihre Situation. Dadurch kann der Klientin selber auch vieles klarer werden und sie findet selber, was sie tun muss.
Man achtet auf die Bildhaftigkeit der Sprache und die nonverbalen Signale.